Theologie

Die reformierte Kirche in Cazis
Die reformierte Kirche in Cazis

In meinem Studium der katholischen Theologie  habe ich gelernt, auf die Kirche - und auch andere Glaubensgemeinschaften - professionell zu reflektieren. Dass diese Reflexion derzeit stattfindet, ohne dass ich im Alltag in der Kirche zu tun habe, hat seine Vorteile; vor allem bewahrt es mich vor einer gewissen Betriebsblindheit.

 

Kirche darf sich nicht selbst im Wege stehen

Das, was Christsein ausmacht - Glaube, Hoffnung, Liebe -, versuche ich in mein Leben hineinzunehmen. Eine starke Gemeinschaft, die versucht, den Gedanken der Nächstenliebe umzusetzen, die die Gegenwart Christi feiern und seine Botschaft weiterträgt, ist mir wichtig - so wichtig, dass es mich schmerzt, wenn ich zuschaue, wie sich die katholische Kirche in mancherlei Hinsicht selbst im Wege steht: Durch Machtmissbrauch, den ich selbst mehrfach erlitten habe, durch Parteiungen und Dialogverweigerungen, durch hinderliche Strukturen, aber auch durch den Verlust an Ernsthaftigkeit und Inhalten - nach der Devise "Gott ist lieb, wir sind auch alle halbwegs nett, über Religion streiten wir uns lieber nicht, und missionarisch wollen wir eh nicht sein".

 

Vorbilder

Gut, dass es im Christentum auch große Persönlichkeiten gibt, die mit auf positive Art zeigen, wie eine Gemeinschaft von Christen aussehen und wie sie in der Welt wirken könnte. Bei Bischof Erwin Kräutler aus Brasilien (Video hier) etwa sehe ich, was Kirche in einem Land bewirken kann, wenn sie ihre Botschaft und sich selbst ernst genug nimmt. 

 

Weiterbildung für "verkappte Seelsorger"

Im wahrsten Sinne des Wortes verkappte Seelsorger sind die Nikoläuse (in der Schweiz nennt man sie meist Chläuse oder Samichläuse). Jedenfalls, wenn sie ihren Job gut machen.

Im Laufe der letzten Jahre führte ich immer wieder das Nikolausseminar durch. Chläuse lernen den christlichen Hintergrund ihrer Tradition kennen, stärken ihr eigenes Selbstbewusstsein und lernen in Rollenspielen mit heiklen Situationen umzugehen.